HOPE IS MAYBE - Ein INTERNATIONALES KUNSTPROJEKT

Was ist HOFFNUNG? Lässt sie sich definieren? Kann man sie teilen? Nachvollziehen? Oder ist sie geprägt von unserer Sprache, unserem kulturellen Umfeld, unserer Erfahrung?

 

Diese Fragen legte Michael Härteis von KUNST VERORTEN zugrunde, als er Anfang 2017 Asylsuchende zum Begriff Hoffnung befragte. Entstanden ist daraus eine Zitatensammlung, die als Inspirationsquelle für bildende Künstler_innen fungierte. In einem zweiten Schritt wurden Künstler_innen gebeten, Kunstwerke für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen. Bei der Auswahl der Kunstwerke wurden wir unter anderem unterstützt von Stephanie Lyakine-Schönweitz (Kulturreferat der Landeshauptstadt München), Silvia Wienefoet (Künstlerin), Larry Kirkland (Künstler), Mahbuba Maqsoodi (Künstlerin) und von Dieter Müller (Jesuiten-Flüchtlingsdienst). 

 

HOPE IS MAYBE wurde im Mai 2018 zunächst am Flughafen München, in der Gemeinschaftsunterkunft des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes, im Gasteig München und im Anschluss in St. Canisius Berlin gezeigt. Die Wanderausstellung wird von einem Katalog begleitet. Das Projekt wurde initiiert von KUNST VERORTEN und dem JESUITEN-FLÜCHTLINGSDIENST, mit freundlicher Unterstützung durch Misereor Aachen.


Eröffnung am Flughafen München


Eröffnung im Gasteig München

Kunstwerke & Zitate

Auswahl an Bildern und Zitaten.

Mein Dank gilt allen teilnehmenden Künstler*innen:

Alex Kamweru, Nairobi, Kenya; Alwina Heinz, Neuss, Germany; Ana Sladetic, Samobor, Croatia; Anja Struck, Lüneburg, Germany; Anna Frydman, München, Germany; Athanasios Aléxo, Milan, Italy; Barbara Steinman, Montréal (Québec), Canada; Béatrice Lebreton, New York, USA; Beverly Ress, Silver Spring, MD, USA; Birgit Hefter, Immenstadt, Germany; Birgit Lochmann, Corrandulla / Galway, Ireland; Camilla Luihn, Oslo, Norway; Carolina Pinzon Rivera, Bogota, Columbia; Christine Renner, Neubiberg, Germany; Christou Christos, Nicosia, Cyprus; Cornelia Rapp, Denklingen, Germany; Eric Mayen, Köln, Germany; Gabriele Stolz, München, Germany; Grace Graupe-Pillard, New York, USA; Hagen Klennert, Berlin, Germany; Holger Hertwig, Bremen, Germany; Ian Kirkpatrick, York, England; Jessica Russo Scherr, Oberursel, Germany; Jo Dunn, Leeds, England; Johannes Gerard, The Hague, Netherlands; Kerstin Römhild, Lohr a. Main, Germany; Kevin Ryan, Wexford Town, County Wexford, Republic of Ireland; Kevo Stero, Maasai Mbili artists collective, Kibera, Nairobi, Kenya; Klaus Fezer, Zerbst/Anhalt, Germany; Kuzana Ogg, Santa Fe, NM, USA; Lara Mouvée, Hofheim, Germany; Maria Mathieu, Bremen, Germany; Maria Mijares, Plainfield, NJ, USA; Marija Kondres, Zagreb, Croatia; Marta Pieregonczuk, London, England; Mary Rouncefield, Bristol, England; Michelle M. Vara, Wilton, NY, USA; Renata Sinclair, Sevenoaks, Kent, England; Rochelle Shicoff, Brooklyn, NY, USA; Ron Moppett, Calgary, Canada; Rosa Quint, München, Germany; Sarawut Chutiwongpeti, Bangkok, Thailand; Shirin Abedinirad, Tehran, Iran; Simone Jimena Rudolphi, Newcastle upon Tyne, England; Sonia Yousefi Azimi, Leeds, England; Susan Plover, Leigh, England; Susanne Pohl, Neuburg, Germany; Tan Chee Hon, Kuala Lumpur, Malaysia; Tanja Fender, München, Germany; Terry Braunstein & Victor Raphael, Long Beach & Los Angeles, CA, USA; Vaiva Kovieraitė-Trumpė, Šiauliai, Lithuania



HOPE IS MAYBE - ZITATEnsammlung

Zitate von Frauen aus Afghanistan

  • Ich hoffe, dass ich hier bleiben kann. Ich wünsche mir, dass meine Kinder hier zur Schule gehen können und eine gute Bildung bekommen.
  • Bei einem Wunsch kann ich etwas beitragen; Hoffnung steht in den Sternen.
  • Wir wünschen uns, Deutsch zu lernen und Arbeit zu finden.
  • Vor 5 Jahren haben wir gehofft, dass wir in aller Ruhe leben können, ohne Krieg.
  • Als kleines Mädchen wollte ich Ärztin werden. Ich wollte anderen Menschen helfen, konnte aber nur die Grundschule besuchen. Ich wollte so gerne arbeiten gehen.
  • Als ich ein Kind war, gab es in Afghanistan schon Krieg. Ich hoffte damals schon, dass es dort bald ruhig ist. Die Erinnerungen an Krieg kann ich nicht vergessen.
  • Ich wünsche mir, meine Kinder gut zu erziehen.
  • Ich hoffe, dass niemand seine Kinder mit Hunger ins Bett schicken muss. Niemand soll hungern.

 

  • Ich würde gerne einen Laden eröffnen, ich bin ja Friseurin.
  • Ich hoffe, gesund zu bleiben.
  • Es ist zu früh, um sich etwas zu wünschen.
  • Ich wünsche mir, selbständig zu werden. Dass ich nicht mehr abhängig von meinem Mann, meiner Mutter und später von meinen Kindern bin.
  • Vertrauen und viel Liebe lässt uns zusammenhalten, und eine gemeinsame Hoffnung verbindet uns.
  • Ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme und dann meine Familie besuchen kann.
  • Ich hoffe für meine Familie, dass Afghanistan zur Ruhe kommt. Ich möchte nicht, dass alle nach Deutschland kommen müssen. In Afghanistan soll man in Ruhe leben können.
  • Ich wollte zur Schule gehen, aber das ging nicht.


Zitate von Kindern aus den unterschiedlichsten Ländern

  • Ich hoffe, dass jemand gut ist.
  • Ich hoffe, dass mein Onkel kommt.
  • Ich hoffe, dass wir einen Ausflug machen.
  • Ich hoffe, dass Bisam meine beste Freundin bleibt.
  • Ich wünsche mir, dass Messi mich besucht.
  • Ich wünsche mir einen Hund für meine Schwester und ein Pferd für mich.
  • Ich wünsche mir, dass ich ein Doktor werde.

 

 

  • Ich würde gerne eine Polizistin werden.
  • Ich hoffe, dass von Freitag bis Dienstag die Sonne scheint.
  • Ich möchte Kosmetikerin werden.
  • Ich wünsche mir, dass mein Vater wieder gesund wird.
  • Ich wünsche mir, dass meine Mutter aus dem Libanon kommt.
  • Ich wünsche mir, dass meine Mutter und mein Vater gesund bleiben.


Zitate von Geflüchteten aus Nigerian

  • Es gibt verschiedene Arten von Hoffnung.
  • Gott gibt immer Hoffnung.
  • Hoffnung, Wünsche und Ausweispapiere gehen Hand in Hand.
  • Wenn eine Sehnsucht sich kurzfristig erfüllen könnte, dann ist es ein Wunsch. Wenn sie langfristig angelegt ist, dann ist es Hoffnung.
  • Man kann nicht auf die Zukunft bauen, aber man kann darauf hoffen.

 

  • Hoffnung ist ein Vielleicht.
  • Eines Tages wird er auf eigenen Füßen stehen.
  • Hoffnung bedeutet, hierher zu kommen und sicher zu sein.
  • Für deine Träume muss du etwas tun.
  • Eines Tages wird sich meine Hoffnung erfüllen.
  • Hoffnung ist, wenn man etwas sucht, das in der Zukunft liegt.
  • Wenn man nach Hoffnung in Nigeria sucht, wird man sie nicht finden.
  • Hoffnung und Wünsche gehen Hand in Hand.


Zitate von Männern aus Afghanistan

  • Meine Hoffnung war, in meiner Heimat zu bleiben.
  • Hoffnung nach Schutz; niemand hat uns beschützt.
  • Hoffnung auf Bildung für unsere Kinder und Frauen.
  • Ich bin 38, im Krieg geboren und es ist immer noch Krieg. Man weiß nicht was man hoffen soll.
  • Die Welt ist unsere Heimat.
  • Wir haben die Hoffnung verloren, dass in Afghanistan wieder Frieden herrscht.
  • Wir sind hier neu geboren worden. Wir haben die Angst abgelegt.
  • Wünsche kann man sich erfüllen.

 

  • Wir sind nach Deutschland gekommen, um unsere Hoffnung zu erfüllen. Wir hoffen auch, dass wir und unsere Kinder etwas zurückgeben können.
  • Mit der Hoffnung lehne ich mich mehr an Gott. Ich hoffe, dass er mir hilft.
  • Solange ich lebe ist Hoffnung da.
  • Wenn man keine Hoffnung hat, kann man nichts erreichen.
  • Wir haben viele Gefahren hinter uns gebracht, mit der Hoffnung, dass unsere Kinder eine Zukunft haben.
  • Die Hoffnung hat uns die Kraft gegeben, dass wir es bis hierher geschafft haben.


Zitate von Geflüchteten aus Eritrea

  • Hoffnung ist die Veränderung im Leben.
  • Für mich hat sich die Hoffnung hier in Deutschland mehr als erfüllt.
  • Für uns als Christen ist Hoffnung eine sehr wichtige Sache, wir leben Hoffnung.
  • Für mich gehen Wunsch und Hoffnung Hand in Hand.
  • Hoffnung motiviert mich weiterzugehen.
  • Für mich sind Wünsche und Hoffnung unterschiedlich.
  • Hoffnung ist etwas, was ich erwarte und worauf ich warte.
  • Gott ist der Erschaffer von Allem und trotzdem wünscht man sich für seine Kinder Gesundheit, eine gute schulische Ausbildung und gutes Benehmen.

 

  • Ich wünsche meinem Kind, dass es ein besseres Leben hat als ich.
  • Meine Hoffnung ist, Deutsch zu lernen, eine Ausbildung zu machen und einen Beruf zu ergreifen.
  • Meine Hoffnung ist, dass ich selbständig meine Frau, meine Kinder und mich ernähren kann.
  • Jeder hat Hoffnung in seinem Kopf.
  • Es ist unser Gehirn, das sich mit Gedanken zur Hoffnung auseinandersetzt.
  • Ich bin so dankbar, dass ich nicht in der Wüste oder im Meer gestorben bin.

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Katalog zur Ausstellung
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