Ausstellung - Meine große  Liebe

Fotos der Ausstellungseröffnung von Tristan Galindo

"Meine große Liebe« – es gibt sie für alle, ob in erlebter Erinnerung, gelebter Partnerschaft, als Wunschvorstellung oder Mythos. Sie ist erstrebens­wert, bereichernd, erfüllend. Der Gedanke an die große Liebe lässt Augen strahlen und nach Worten suchen. Er lädt zum Verweilen ein und erweckt Ver­gangenes zum Leben. Was in den Texten und Bildern der Ausstellung zum Ausdruck kommt, ist eine Hommage an ein großes Gefühl und ein Hoch auf die Liebe.

 

Zum Thema »Meine große Liebe« haben wir Bewoh­ner*innen, Pflegepersonal und Angestellte aus den drei Häusern der Vielfalt der MÜNCHENSTIFT GmbH und der LGBT*­Community befragt. Herausgekom­men ist eine bunte Mischung an Lebensgeschichten, Wünschen und Träumen, die mit Porträtaufnahmen von Fotografin Michaela Auer untermalt werden. 

 

Das Kunstprojekt wird gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Münchner Regenbogen­Stiftung.


Ausstellung - kubanische Momente

Denkt man an Kuba, hört man karibische Rhythmen, riecht dampfende Havannas, schmeckt Rum und exotische Früchte. Oldtimer schweben in Farben der 50er Jahre vorbei, zerfallene Gebäude erinnern an bessere Zeiten. Die Menschen sind glücklich, tanzen und lachen in den Straßen, gekleidet in ihre bunten Gewändern, glänzende Körper feucht von der Hitze der sengenden Sonne. Unser Bild von Kuba stammt aus Urlaubskatalogen und Filmen, ist geprägt von Fernweh und Nostalgie, Stillstand der Zeit, Castros Traum vom gelebten Sozialismus. Der Mythos »Kuba« wird lebendig gehalten und ist näher betrachtet eine romantische Verklärung von Verfall und Armut.

 

Der Münchener Fotograf Jürgen G. Schulze hat Kuba zweimal bereist (2015 und 2016) und Momente des kubanischen Alltags eingefangen. Mit eigenen Texten untermalt er seine Schwarzweißaufnahmen und gibt Informationen zur Geschichte, sozialen Einbindung, Hoffnung und Aussicht der kubanischen Bevölkerung wieder.


Ausstellung "Zwischenzeit"

Mittels Radiernadel und Aquatinta-Technik bannt die Neuburger Künstlerin Susanne Pohl Zeugen verstreichender Zeit auf Papier. Die Ausstellung ZWISCHENZEIT zeigt Druckgrafiken von Landschaften abseits der Hektik des Tagesgeschehens, zu zeitlosen Stimmungen verdichtet. In ihrem zeichnerischen und malerischen Frühwerk befasste sich Susanne Pohl mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Begegnung und Konflikt. Seit 2004 setzt sich die Künstlerin in ihren druckgrafischen Werken überwiegend mit der Darstellung von Landschaften auseinander. Ihr gelingt es, die Stimmung eines Augenblicks festzuhalten. 

Fotos von Matthias Keitel; Kunstwerke von Susanne Pohl


"Miles to go" von Julia Blaukopf

Alles begann 2004, als Julia Blaukopf zwanzigjährig zum ersten Mal mit dem Rucksack durch Europa tourte. Das Reisen wurde zum Motor ihres kreativen Schaffens. Die nun zu sehende Ausstellung „Miles to go“ zeigt Bilder der letzten zehn Jahre. Julia Blaukopf besuchte unteranderem Ghana und Kenia, Sri Lanka und Panama aber auch Paris und Porto.  Als Titel zur Ausstellung wählte Frau Blaukopf „Miles to go“, drei Wörter aus dem Gedichte “Stopping by Woods on a Snowy Evening” von Robert Frost.


"Max ist Marie" - Ein Fotoprojekt über Transidentität

Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind: ist der Titel des Transgender-Foto- und Textprojekts der Hamburger Künstlerin Kathrin Stahl. Für die MÜNCHENSTIFT GmbH konzipierte ich nun eine Wanderausstellung, die in allen drei Häusern der Vielfalt gezeigt wird.

 

Mit diesem Projekt möchte Kathrin Stahl die trans* Thematik als das “Normale” zeigen, das es ist, als etwas, das Menschen, die sich vorher nicht damit beschäftigt haben, verstehen können, wollen und sollen. Etwas, das ganz einfach da ist, so wie es ist. “Max ist Marie” handelt von Menschen, die im falschen Geschlecht geboren wurden. Menschen, die meist bereits als Kind merkten, dass sie anders sind, als all die anderen Jungs, all die anderen Mädchen, mit denen sie sich eigentlich doch identifizieren sollten. Menschen, denen das “Sich-Verstellen”, das “Sich-Anpassen” an das Geschlecht, in dem sie geboren wurden, ein Lebensmuster wurde, das unbeschreiblich viel Kraft kostet und aus dem sie irgendwann ausbrechen müssen, um überleben zu können. 

 

In ihren Bildern zeige Stahl transidente Menschen in ihrer Umgebung. Menschen, die studiert haben oder auch nicht, mit Ausbildung oder ohne. Mit Partner, mit Kind, mit Hund oder alleine lebend. Menschen eben. Mit allem, was ihnen gut tut und Geborgenheit gibt – und mit allem, was sie belastet. Die Bilder betonen die Normalität dieser Leben. Anders die dazugehörigen Texte: Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte. Die Geschichten, die transidente Menschen zu erzählen haben, sind beeindruckend und machen nachdenklich. Sie handeln von Verletzungen, Selbstzweifeln – und von unglaublich viel Mut und Stärke. Aber auch vom kleinen Glück im Alltag und von Menschen, die für andere da sind.



„Sonnenblick“ von Matthias Keitel

In der Ausstellung „Sonnenblick“ lässt der Fotograf Matthias Keitel den Betrachter klein werden wie Alice im Wunderland und zeigt, dass sich Schönheit und Ästhetik auch im Detail offenbaren. So wie das Altern das Leben zunehmend aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, so laden seine Fotografien ein, sich auf eine andere Sicht der Perspektive einzulassen. Jeder Augenblick ist Momentaufnahme, lässt den Hintergrund Vergangenheit werden und konzentriert sich auf einen gegenwärtigen Ausschnitt.

 

Gerade für die Bewohner und Bewohnerinnen in Altenheimen ist der Aspekt des Vergänglichen allgegenwärtig. Die Farbigkeit der Fotos von Matthias Keitel, der Fokus auf einen Sonnenlicht durchflutenden Ausschnitt in der Natur, die Betonung auf das Individuelle spenden Mut und Hoffnung und laden zum Dialog ein.



RePrinted: Christine Nguyen

Die US-amerikanische Künstlerin Christine Nguyen lebt und arbeitet in Long Beach, einem Stadtteil von Los Angeles. Sie hat in Kalifornien Kunst studiert und sich in der Ausbildung der Fotografie verschrieben. Christine Nguyen verwendet Fotografie jedoch nicht im klassischen Sinne, denn die Künstlerin verzichtet in ihrem Schaffensprozess vollständig auf eine Kamera. Die Ausstellung „Reprinted: Christine Nguyen“ ist die erste Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland und zeigt Kunstwerke der letzten zehn Jahre. Nguyen beschreibt ihre Darstellungen als eine Form von Utopia, in der alles miteinander verbunden ist. So ist es also nicht verwunderlich, dass sich Strichzeichnungen, die an Zellstrukturen erinnern, neben wolkigen Farbnebeln, ähnlich Aufnahmen von fernen Galaxien, wiederfinden.    



Ausstellungen  Vielfalt  im  System  &  Pflege  meets  Migration

Die Münchenstift GmbH hat 2014 die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, dass alle MitarbeiterInnen und BewohnerInnen unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Gesundheitszustand, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität die gleiche Wertschätzung erfahren. Im Rahmen dieser Zielsetzung wurde ich damit beauftragt, das Fort- und Weiterbildungsprogramm der Münchenstift GmbH mit Wechselausstellungen zu begleiten. So war ich für Konzeption und Durchführung der Ausstellungen Pflege meets Migration und Vielfalt im System verantwortlich.


Kunstvermittlung

Kunst schafft Kommunikation und bietet Raum zur Reflexion: Unter diesem Motto steht das Begleitprogramm zur Ausstellung Pflege meets Migration. Die BewohnerInnen und Angestellten des Alten- und Pflegeheimes Haus Heilig Geist wurden zu einem Kunstgespräch eingeladen und befassten sich unter anderem mit den verwendeten Materialien, der Farbwirkung, der Kompostion und der Maltechnik, aber auch mit dem künstlerischen Entstehungsprozess und der Bedeutung der einzelnen Werke. Anschließend diskutierte die Gruppe über eigene Erinnerungen und Erfahrungen zum Thema Migration, die durch das Betrachten und Besprechen der Bilder wachgerufen wurden.